Ethik­komitee

Eine Krankheit, die Versorgung in einem Krankenhaus und mögliche medizinische Eingriffe oder Behandlungen verändern das Leben von Menschen. Die durch diese Veränderungen ausgelösten Reaktionen betreffen Patienten, Angehörige und Behandelnde gleichermaßen.

Die ethische Frage hierbei ist: Was hilft? Was kann und was muss getan werden, damit trotz Leid und Einschränkung das Leben gelingen kann? Was tut gut?

Es gibt selten einfache Antworten. Patienten, Angehörige, Therapeuten, Pflegekräfte und Ärzte suchen jeder für sich und gemeinsam nach Lösungen. Denn das moralisch Richtige ergibt sich nicht unbedingt aus dem technisch Möglichen. Das Ziel ist immer, Krankheit und krankmachende Situationen so zu verändern, dass zumindest teilweise Wohlbefinden entstehen kann.

Das Ethikkomitee des Klinikums Garmisch-Partenkirchen will die Mitarbeiter der Klinik, die Angehörigen und die Patienten dabei unterstützen, dass die Wahrung der menschlichen Würde, ein verständnisvoller Umgang und eine von Mitgefühl und Wertschätzung geprägte Kommunikation die bestimmenden Werte der Patientenversorgung sind.

Diese Haltung soll auch das Bild des Klinikums in der Öffentlichkeit mit prägen. Die Mitglieder des Ethikkomitees bieten Hilfe und Unterstützung an, wenn in Grenzsituationen Entscheidungsnöte entstehen oder wenn erlebtes Leid zu (moralischen/ethischen) Konflikten führt.

Ein gutes Lebensgefühl („Kohärenzgefühl“) entsteht immer dann, wenn ein Mensch seine Lebenssituation versteht, wenn er das Gefühl hat, damit zurechtzukommen und wenn er einen Sinn erkennt in dem, was er tut und erlebt („Salutogenese“). Über die organbezogene biomedizinische Betrachtung des Menschen hinaus fördert das Ethikkomitee ein Krankheitsverständnis, welches den Patienten in seinen Lebenszusammenhängen begreift („Bio-psycho-soziales Krankheitsmodell“). Hilfe richtet sich dabei danach, was für den einzelnen Patienten Krankheit bedeutet.

Alle Berufsgruppen, die direkt oder indirekt bei der Patientenversorgung mitwirken, stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. Ein offener Umgang mit Gefühlen und Gewissensfragen soll die Identitätsbildung der Mitarbeiter fördern. Werte und ethische Überlegungen sollen offen diskutiert und benannt werden können ("Versprachlichung der Intuition"), um eine Argumentationsgrundlage für das tägliche Handeln zu schaffen.