05.05.2025
Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach besucht Klinikum – Zukunftsperspektiven, Krankenhausreform und regionale Versorgung im Fokus
Im Rahmen ihres Informationsbesuchs hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach vergangene Woche das Klinikum Garmisch-Partenkirchen besucht. Im Mittelpunkt des Treffens, an dem neben Vertretern des Klinikums auch MdL Harald Kühn, Landrat Anton Speer und stv. Landrat Dr. Michael Rapp teilnahmen, standen die aktuelle Lage der Krankenhausversorgung, strukturelle Herausforderungen und das gemeinsame Engagement für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im Landkreis und der Region.
In einer kompakten Einführung stellte Klinikums Geschäftsführer Frank Niederbühl die zentralen Kennzahlen, die Versorgungsstruktur sowie die überregionale Bedeutung des Klinikums Garmisch-Partenkirchen als Schwerpunktversorger vor. Besondere Aufmerksamkeit galt dem geplanten Bauabschnitt 8, dem aktuell größten gemeinsamen Zukunftsprojekt des Hauses, das einen maßgeblichen Beitrag zur baulichen und strukturellen Weiterentwicklung des Klinikums leisten soll.
„Mit dem achten Bauabschnitt setzen wir ein starkes Zeichen für die nachhaltige Stärkung der stationären Versorgung in unserer Region“, erklärte Frank Niederbühl, Geschäftsführer des Klinikums. „Als Einrichtung mit hoher Verantwortung gegenüber der Bevölkerung sehen wir es als unsere Pflicht, Versorgungssicherheit auch langfristig zu gewährleisten.“
Im anschließenden Gespräch wurden die gegenwärtigen Herausforderungen im deutschen Krankenhaussektor thematisiert. Hierbei verdeutlichte die Geschäftsführung exemplarisch die problematische Diskrepanz zwischen positiver Leistungsentwicklung und anhaltender struktureller Unterfinanzierung. Gemeinsam wurden ungelöste Fragen der Reform diskutiert, die Kliniken deutschlandweit tangieren.
Staatsministerin Judith Gerlach betonte: „Die bayerische Krankenhausplanung kann strukturelle Defizite in der Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser nicht ausgleichen. Für eine auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten der Krankenhäuser ist allein der Bund zuständig - und die gestiegenen Betriebskosten sind der wesentliche Grund für die Schieflage vieler Krankenhäuser. Bayerns Gesundheitsministerium unterstützt die Krankenhäuser aber konsequent und aktiv bei den anstehenden Umstrukturierungen. Seit Mai 2024 steht speziell für kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum ein Sonderförderprogramm zur Verfügung – mit einem Volumen von 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Zudem legen wir mit unserer ‚regulären‘ Investitionskostenförderung seit Jahren im Bundesvergleich Spitzenwerte vor und setzen uns damit nachhaltig für die Versorgung der Patientinnen und Patienten ein. Allein im vergangenen Jahr haben wir die Förderung von 643 auf 800 Millionen Euro erhöht.“
Gerlach ergänzte: „Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen steht beispielhaft für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unserer Krankenhauslandschaft. Im Kontext der anstehenden Krankenhausreform müssen regionale Besonderheiten und Versorgungsbedarfe differenziert betrachtet werden. Ich erwarte deshalb, dass die neue Bundesregierung wie im Koalitionsvertrag vereinbart Nachbesserungen beim Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz vornimmt, die es den Ländern ermöglichen, die stationäre Versorgung dauerhaft sicherzustellen - besonders auch im ländlichen Raum.“
Die politischen Vertreter der Region hoben in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Kooperation zwischen dem Klinikum und der BG Unfallklinik Murnau hervor: „Die Zusammenarbeit der beiden leistungsfähigen Kliniken ist eine tragende Säule der medizinischen Versorgung der Gesundheitsregion Landkreis Garmisch-Partenkirchen und sollte als Musterbeispiel einer Krankenhausreform gelten – hier besteht offensichtlich Nachbesserungsbedarf, um dies anzuerkennen“, fasste MdL Harald Kühn die Diskussion zusammen. Dieser Aussage schlossen sich Landrat Speer sowie stv. Landrat Dr. Rapp ausdrücklich an.
Bild: Politischer Besuch und Klinikumsleitung im Dialog
v.l.n.r.:
Dr. Werner Leidinger (Ärztlicher Direktor)
Gisela Gehring (Pflegedirektorin)
Dr. Michael Rapp (stv. Landrat)
Anton Speer (Landrat)
Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention)
Harald Kühn (MdL)
Frank Niederbühl (Geschäftsführer)