07.08.2023
Klinikum Garmisch-Partenkirchen wird Prostatakrebszentrum
Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen stärkt weiter seinen onkologischen Schwerpunkt. Nach erfolgreichen Zertifizierungen zum Brustzentrum (2021), zum Zentrum für hämatologische Neoplasien (2021) und zum Kompetenzzentrum für medikamentöse Tumortherapie (2022) erhielt das Klinikum jetzt bereits die vierte Auszeichnung als Organkrebszentrum bzw. Kompetenzzentrum. Von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) wurde das Klinikum als Prostatakrebszentrum zertifiziert.
„Die Zertifizierung ist ein schöner Erfolg für uns und Beleg für die gute Arbeit, die wir auf diesem Gebiet leisten“, sagt Dr. Michael Reiter, seit 2021 Chefarzt der Urologie & Kinderurologie am Klinikum Garmisch-Partenkirchen. „Unser Prostatakrebszentrum garantiert eine erstklassige und menschlich zugewandte Versorgung bei einer der häufigsten Krebsarten überhaupt“, so Reiter. Mehr als 60.000 Männer erkranken in Deutschland jedes Jahr an Prostatakrebs. Mit dieser Anzahl an Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom die häufigste bösartige Tumorart beim Mann. „Unser Ziel ist es, mit dem Prostatakrebszentrum in Garmisch-Partenkirchen jedem Patienten, der an Prostatakrebs erkrankt ist, eine optimale und umfassende Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu bieten“, betont Geschäftsführer Frank Niederbühl.
Die Sicherheit, in guten Händen zu sein
Patienten bekommen durch die neue DKG-Zertifizierung vor allem Sicherheit: „Die Zertifizierung bescheinigt uns von unabhängiger Stelle einen hohen Qualitätsstandard, der regelmäßig überprüft wird“, bekräftigt Dr. Michael Reiter. „Vertrauen und das Zutrauen der Patienten in uns und unsere Arbeit sind ganz entscheidend. Die Zertifizierung gibt Patienten die Gewissheit, bei uns in guten Händen zu sein.“ Der Urologe fügt hinzu: „Und das sind unsere Patienten bei uns nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.“ Schließlich stehe das Klinikum für eine persönliche und menschennahe Patientenversorgung. „Spitzenmedizin mit Herz“, nennt es Michael Reiter, der in diesem Zusammenhang betont: „Eine solche Zertifizierung ist immer ein Erfolg von Vielen und Ausdruck echter Teamarbeit. Herzlichen Dank an alle beteiligten Fachabteilungen und an jede einzelne Pflegekraft, jeden Arzt und jeden Mitarbeitenden der Verwaltung, die dazu beigetragen haben.“
Wohnortnahe Versorgung auf Top-Niveau
In ganz Deutschland sind aktuell lediglich 141 Kliniken von der Deutschen Krebsgesellschaft als Prostatakrebszentrum zertifiziert, in Bayern sogar nur 24. In der Region ist das Klinikum Garmisch-Partenkirchen weit und breit das einzige zertifizierte Prostatakrebszentrum und sichert damit eine wohnortnahe Versorgung von Krebspatienten auf Top-Niveau.
Hohe Fallzahlen belegen die Spezialisierung
Für die Zertifizierung mussten strenge Vorgaben erfüllt werden: Neben der technischen Ausstattung und standardisierten Abläufen spielen insbesondere die Fallzahlen eine entscheidende Rolle. „Aus gutem Grund“, weiß Michael Reiter. Erfahrung und Routine sind wichtige Faktoren bei der Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs. „Und da macht es eben einen Unterschied, ob ich eine Operation zehnmal im Jahr durchführe oder hundertmal.“ Die von der Deutschen Krebsgesellschaft für die Zertifizierung geforderten Fallzahlen konnte das Klinikum ohne Schwierigkeiten nachweisen. „Voraussetzung sind jährlich 50 Prostata-Entfernungen und 100 Primärfälle. Im vergangenen Jahr wurden bei uns im Klinikum 100 Prostata-Operationen durchgeführt und 170 Primärfälle behandelt“, berichtet Zentrumsmanagerin Monika Schilling.
Interdisziplinäres Tumorboard garantiert individuelle Therapien
„Wichtig bei der modernen Krebsbehandlung – bei allen Krebsarten und eben auch beim Prostatakarzinom – ist das interdisziplinäre Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Spezialisten“, erklärt Dr. Korbinian Klotz, ärztlicher Zentrumskoordinator. „In unserem wöchentlichen Tumorboard am Klinikum versammeln wir alle an einem Tisch: Urologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und viele mehr. Das garantiert dem Patienten die für ihn und seine persönliche Situation beste Therapieempfehlung.“
Modernste Techniken und Verfahren
Bei der Diagnostik und Therapie von Prostatakrebs können Dr. Michael Reiter und seine Kolleginnen und Kollegen zudem auf modernste Verfahren zurückgreifen. Zum Einsatz kommen etwa ein modernes MRT der Prostata sowie die MRT-Sonographie-Fusionsbiopsie der Prostata für die zielgerichtete Entnahme von Gewebeproben. Ist eine Prostatektomie – die Entfernung der Prostata – notwendig, steht den Operateuren am Klinikum ein hochmodernes da Vinci Operationssystem zur Verfügung. Bei einer robotisch-assistierten Operation wird die Präzision offener OP-Verfahren erreicht, ohne dass ein großer Bauchschnitt angelegt werden muss. Der „Roboter“ führt die Operationsschritte dabei nicht automatisch durch, sondern überträgt lediglich die Finger-Hand-Bewegungen des Operateurs besonders präzise auf die Instrumente im Körperinneren. Über kleine Schnitte können so auch komplexe Operationen präzise durchgeführt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Operationsmethoden bringt die Robotertechnologie viele Vorteile. Patientinnen und Patienten haben während der Operation einen geringeren Blutverlust und danach weniger Schmerzen. In der Behandlung des Prostatakrebses stellt die da Vinci Operationsmethode heute das modernste Operationsverfahren dar.
Bildlegende von rechts nach links: Frank Niederbühl (Geschäftsführer), Carole Berner (Onkologische Fachpflege), Dr. Hanno Specht (Strahlentherapie Süd), Monika Schilling (Zentrumsmanagerin), Dr. Michael Reiter (Chefarzt Urologie & Kinderurologie), Dr. Wolfgang Maier (Strahlentherapie Süd), Dr. Udo Richter (Chefarzt Pathologie), Dr. Korbinian Klotz (Zentrumskoordinator), Monika Zollner (Vorzimmer Urologie & Kinderurologie), Cornelia Walter (Leiterin Sozialdienst), Stephanie Hoenen (Leiterin Tumordokumentation/Studienzentrale), Peggy Ginova (Pflegerische Leitung 3A), Marina Geiger (Vorzimmer Urologie & Kinderurologie)