Parkplätze am Klinikum Garmisch-Partenkirchen werden ab 1. März wieder überwacht

Die Überwachung der Parkplätze am Klinikum Garmisch-Partenkirchen wird ab dem 1. März 2024 durch die Verkehrsüberwachung wieder durchgeführt.

Die ausgewiesenen Besucherparkplätze befinden sich wie bisher gegenüber dem Haupteingang des Klinikums. Innerhalb dieser Zone darf mit Parkscheibe drei Stunden geparkt werden. Ausgenommen sind selbstverständlich Bereiche, die separat ausgeschildert sind (wie z. B. Kurzzeit- und Behindertenparkplätze).

Gastroenterologische Onkologie

Behandlung bösartiger Erkrankungen des Verdauungstraktes

Die Abteilung Gastroenterologie spielt insbesondere bei der Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen des Verdauungstraktes eine große Rolle.

Zusammen mit den Abteilungen Onkologie und den Abteilungen am Standort Garmisch der Viszeral- und Thoraxchirurgie, Pathologie und Strahlentherapie werden nach der Diagnose für jeden Patienten angepasste Therapien festgelegt. Hierfür sind die Abteilungen in einem interdisziplinären Tumorkonferenz vernetzt. Nicht zuletzt wegen der Größe unseres Hauses ist der „kurze Dienstweg“ also der unkomplizierte, schnelle Austausch zwischen den Fachdisziplinen üblich und in unserem Hause ständig gewährleistet.

 

Dickdarmkrebs (Kolon-Karzinom)

Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter; 90% der Erkrankungen treten nach dem 55. Lebensjahr auf. Risikofaktoren sind Tabak- und Alkoholkonsum, ballaststoffarme Ernährung mit viel rotem Fleisch und Erkrankungen naher Angehöriger.

Da die Entstehung des Dickdarmkrebs in den meisten Fällen über gutartige Vorstufen, sogenannte Polypen, geschieht (Adenom-Karzinom-Sequenz), besteht hier eine einzigartige Gelegenheit der Krebsvorsorge, indem im Rahmen einer Darmspiegelung Polypen aufgespürt und abgetragen werden.

Ein Dickdarmkrebs verursacht insbesondere in frühen Stadien wenig oder sogar keine Symptome.

Die Fachgesellschaften empfehlen eine Vorsorge-Darmspiegelung bei Männern ab dem 50. Lebensjahr, bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr, bei familiärer Belastung auch früher.

Eine fortgeschrittene Erkrankung kann zu sichtbaren Blutabgängen, Blutarmut oder Stuhlunregelmäßigkeiten führen. Findet man bei der Vorsorge einen Polypen, so wird dieser entfernt und somit die Tumorentstehung aus dem Polypen verhindert. Findet man einen Tumor, dann gilt: je früher ein Darmkrebs erkannt wird, desto besser für Sie. Für sehr frühe Stadien, die nur die Schleimhaut betreffen, existieren endoskopische Möglichkeiten zur Abtragung. Wenn noch keine Fernmetastasen vorliegen, kann der Tumor operativ entfernt werden. Bei Tumorbefall der Lymphknoten wird nach der Operation eine Chemotherapie empfohlen. In manchen Fällen kann ein Tumor durch die Chemotherapie operabel werden.
Im Falle des Vorliegens von Fernmetastasen kann den Patienten meist nur eine Chemotherapie empfohlen werden. Welche Therapie wir empfehlen entscheidet die interdisziplinäre Tumorkonferenz.

Magenkrebs (Magen-Karzinom)

Bösartige Erkrankungen des Magens sind relativ selten. Symptome können diffuse Oberbauchschmerzen sein. Eine Magenspiegelung ist hier die diagnostische Methode der Wahl. Während der Magenspiegelung könne auch kleine Proben entnommen werden, um zu testen, ob eine Besiedelung mit Helicobacter pylori vorliegt. Dieser Keim ist ein Haupt-Risikofaktor für die Entstehung des Magen-Karzinoms, es folgen Alkohol-, Nikotin- und Salzkonsum.
Sehr frühe, auf die Schleimhaut begrenzte Tumore könne endoskopisch durch uns mit einer endoskopischen Submukosadissektion (ESD) entfernt werden. Weiter fortgeschrittene Tumore können durch Operation und/oder Chemotherapie behandelt werden.
Tumore des Übergangs der Speiseröhre zum Magen werden den Speiseröhren-Karzinomen zugerechnet - siehe nächste Information.

Speiseröhrenkrebs (Ösophagus-Karzinom)

Beim Speiseröhren-Karzinom unterscheidet man zwei Unterarten. Das sogenannte Plattenepithel-Karzinom befällt vor allem die obere und mittlere Speiseröhre. Risikofaktoren sind Alkohol- und Tabakkonsum. Das Adeno-Karzinom tritt typischer Weise an der unteren Speiseröhre oder dem Übergang zum Magen auf. Hauptrisikofaktor ist hier ein krankhafter Rückfluss von Magensäure (Reflux) zum Beispiel bei Übergewicht. Dieser führt als Vorstufe des Adeno-Karzinoms zur Ausbildung sogenannter Barrett-Schleimhaut welche bei anhaltendem Reflux entarten kann.
Beide Tumorarten führen in fortgeschrittenen Stadien zu Schluckstörungen, Blutverlust und Gewichtsverlust.
Bei diesen Symptomen oder auch bei anhaltendem Sodbrennen sollte eine Speiseröhren- und Magenspiegelung (ÖGD) durchgeführt werden. Hier wird nach Schleimhautveränderungen gesucht. Insbesondere bei vorliegender Barrett-Schleimhaut werden in diesem Bereich spezielle optische Verfahren wie das NBI (narrow band imaging) oder Färbemethoden wie Essig-Säure und Methylenblau verwendet.

Bei auffälligen Befunden können gezielte Gewebeproben entnommen werden. Tumorvorstufen sowie Tumore auf Schleimhautniveau können endoskopisch entfernt (z. B. Duette-Verfahren oder ESD) oder verödet werden (z. B. BarrX).

Fortgeschrittene Karzinome werden, je nach Beschluss der Tumorkonferenz, operativ, durch Bestrahlung, mittels Chemotherapie oder durch eine Kombination aus mehreren Methoden behandelt.

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreas-Karzinom)

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs wird häufig sehr spät diagnostiziert, da in frühen Stadien kaum oder keine Symptome vorliegen. Lediglich Tumore im Kopfbereich können durch Verlegung des Gallengangs zu einer Gelbsucht (einem Ikterus) führen und so früher symptomatisch werden.

Die Bauchspeicheldrüse kann im normalen Ultraschall relativ gut eingesehen werden, insbesondere aber kleine Tumore oder Tumore im Kopfbereich können der Untersuchung entgehen.
Hier können wir durch die Endosonographie von Magen und Zwölffingerdarm aus eine bessere Auflösung und Einsicht gewinnen. Im Rahmen der Untersuchung kann durch Punktion auch eine Gewebeprobe gewonnen werden.

Liegt ein Befund vor, der nicht operativ entfernt werden kann, ist die Chemotherapie die Therapie der Wahl. Eine Gelbsucht kann durch das Einbringen eines Stents in den Gallengang behoben werden. Gelingt dies nicht, besteht in unserem Haus die Möglichkeit, durch einen speziellen Stent mit elektrischer Spitze (Hot Axios) durch die Magen- oder Zwölffingerdarmwand einen neuen Abfluss der Galle zu generieren.

Leberkrebs (HCC - Hepatuzelluläres Karzinom)

Das HCC ist ein Leber-eigener Tumor und grenzt sich somit von Lebermetastasen durch andere Tumore wie Bauchspeicheldrüsen- oder Darmkrebs ab.

Das HCC entsteht größtenteils auf dem Boden einer Leberzirrhose durch Alkoholkonsum oder einer Virushepatitis. Hier achten wir auf regelmäßige Ultraschallkontrollen bei Risikopatienten. Sollten unklare Befunde erhoben werden, kann hier eine Kontrasmittel-Sonographie weitere Hinweise liefern. Gesichert wird die Diagnose im Zweifelsfall durch eine Punktion der Leber.

Je nach Lage, Anzahl und Größe der Tumorherde, wird in der Tumorkonferenz eine operative Entfernung diskutiert. Alternativ können Tumorherde durch Injektion von sklerosierenden Flüssigkeiten, eine Radiofrequenz- oder Mikrowellenablation behandelt werden. Sollte dies nicht möglich sein, kann eine Chemotherapie durchgeführt werden.