Fachabteilungen
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Invasive Gastroenterologie
Wir bieten in unserer Klinik ein umfangreiches und hochaktuelles Angebot an endoskopischer und Ultraschall gestützter Verfahren an. Im Mittelpunkt der Diagnostik steht neben der schnellen Labor- und Ultraschalldiagnostik des Bauchraumes vor allem die Bildgebung des Magen-Darm-Traktes, die Endoskopie. Eine hervorragende Geräteausstattung und eine hochmoderne Endoskopie- und Funktionsabteilung sind das Kernstück der gastroenterologischen Fachabteilung im Klinikum. Das umfassende Untersuchungs- und Behandlungsspektrum runden dieses breite Angebot für unsere Patienten ab.
Die Endoskopie am Klinikum Garmisch Partenkirchen zählt zu den modernsten Einrichtungen seiner Art in Deutschland. Die Abteilung ist auf einem stets technisch aktuellsten Standard eingerichtet. Neben optimaler Gerätetechnik wird durch die digitale Bildtechnologie in HDTV-Standard eine hochauflösende und damit genaue Bildgebung erreicht. Der direkte räumliche Anschluss an die Tagesklinik sorgt für einen zeitorientierten Untersuchungsablauf.
Die Endoskope der Firma Olympus verfügen neben der hochauflösende HDTV-Optik über spezielle optische Verfahren zur verbesserten Struktur und Gefäßerkennung (Narrow-band Imaging) sowie über die Möglichkeiten der Zoom-Endoskopie. Mit der zusätzlichen Anfärbung der Schleimhaut mit Farbstoffen (Chromoendoskopie) erlaubt dies die optimale Diagnostik und frühzeitige Erkennung von suspekten Läsionen.
Unsere erfahrenen Spezialisten führen im Jahr etwa 7000 endoskopische Untersuchungen und Behandlungen durch. Hiermit zählen wir zu den volumenstärksten und erfahrensten Endoskopie-Zentren in Bayern / in der Region.
Die Endoskopie am Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist Europäisches Referenzzentrum der Firma Olympus, zertifiziertes Hospitationszentrum der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren e.V. (DGE-BV) und der Gesellschaft für Gastroenterologie in Bayern (GFGB).
Wir halten an beiden Standorten, in Garmisch-Partenkirchen und in Murnau, einen 24-Stunden Notfalldienst vor und gewährleisten damit die permanente endoskopische Versorgung von Patienten
- mit akuten Blutungen des Magen-Darm-Traktes
- bei Problemen durch verschluckte Fremdkörper
- wenn was im Hals stecken bleibt oder
- wenn akute Erkrankungen der Gallengänge und
- der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Ebenfalls ist jederzeit eine notwendige intensivmedizinische und eventuell ergänzend viszeral-chirurgische Behandlung gewährleistet.
Die Magenspiegelung, unter Medizinern auch als „Ösophago-Gastro-Duodenoskopie“ genannt, bezeichnet die Inspektion von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Dabei wird ein flexibles Endoskop über den Mund in den oberen Verdauungstrakt schonend vorgeschoben. Über dieses Endoskop kann man nicht nur alles begutachten, sondern durch die Füllung der einzelnen Abschnitte mit Kohlendioxid (CO2) kann man durch eine räumliche Umgebung auch gezielte Proben an auffälligen Stellen entnehmen, minimal invasive operative Eingriffe durchführen oder in Notfällen Akutprobleme wie z. B. Blutungen aus einem Geschwür behandeln. Da die Untersuchung einen Würgereiz verursacht, bieten wir die Untersuchung angenehm in einem Dämmer-Kurzschlaf an. Einzige Einschränkung dieses kurzen Dämmerschlafes ist das Verbot der Teilnahme am Straßenverkehr am Untersuchungstag.
Die Darmspiegelung ist die Begutachtung des Enddarms, Dickdarms und der letzten 10 cm des Dünndarms (Koloskopie) über ein flexibles Endoskop. Voraussetzung ist eine optimale Vorbereitung des Darmes mit Freispülung aller festen Bestandteile aus dem Darmtrakt, siehe hierzu die Information untenstehend "Vorbereitung zur Darmspiegelung".
In der Regel läuft die Untersuchung nach entsprechender Vorbereitung und Darmreinigung in einem Dämmerschlaff völlig schmerzfrei ab und dauert ca. 30 min. Der Darm wird mit einem Gas aufgeblasen (Kohlendioxyd, CO2) um die Schleimhäute vollumfänglich begutachten zu können, was danach wieder abgesaugt, beziehungsweise über die Lunge abgeatmet wird. Dementsprechend sind mit diesem modernen Untersuchungsverfahren unter der Verwendung von CO2 die Beschwerden nach der Untersuchung kaum spürbar (allenfalls minimale Blähbeschwerden).
Während der Inspektion der Darmabschnitte können vor Ort gezielte Proben zur weiteren mikroskopischen Begutachtung entnommen werden, aber auch in gleicher Sitzung Polypen oder suspekte Areale entfernt werden, die sonst zu Darmkrebs führen könnten. Die Polypenentfernung wird Polypektomie genannt und ist die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung von Darmkrebs unter den Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 50. Lebensjahr sollte man sich der Darmspiegelung aus Vorsorgegründen unterziehen, bei Familienmitgliedern, die an Darmkrebs bereits erkrankt sind auch eventuell früher. Hier stehen wir jederzeit zur persönlichen Beratung zur Verfügung.
Soll eine endoskopische Untersuchung des Dickdarms (Koloskopie) durchgeführt werden, ist eine gründliche Reinigung des Darmes notwendig. Nur ein vollständig gereinigter Darm sichert ein gutes und aussagekräftiges Untersuchungsergebnis. Es liegt daher in Ihrem Interesse, die nachfolgenden Vorbereitungsmaßnahmen genau durchzuführen.
Wichtige Arzneimittel müssen weiter eingenommen werden. Bitte sprechen Sie im Vorfeld der Untersuchung darüber mit Ihrem Arzt, da möglicherweise durch die Trinklösung Medikamente ihre Wirkung verlieren können. Klären Sie, falls Sie blutverdünnende Medikamente (z.B. ASS, Plavix, Marcumar, Lixiana, Eliquis) einnehmen, ob diese abgesetzt werden können.
Kommen Sie ohne eigenen PKW zur Untersuchung, da Ihnen zur leichteren Durchführung der Untersuchung eine „Schlafspritze“ verabreicht wird. Sie sind dadurch nach der Untersuchung rechtlich nicht verkehrstüchtig (den ganzen Tag). Notieren Sie sich die Telefonnummer der Person, die Sie nach dem Eingriff abholen soll.
Bitte melden Sie sich zu der angegebenen Uhrzeit im Sekretariat der Inneren Medizin oder in der Tagesklinik (beides Ebene 1). Die angegebene Uhrzeit ist nicht mit dem Beginn der Untersuchung gleichzusetzen, da wir Sie noch vorbereiten müssen. Wir werden uns bemühen, die Wartezeiten möglichst kurz zu halten. Leider kann dies nicht immer gewährleistet werden, da möglicherweise vorherige Untersuchungen länger als geplant dauern. Bitte haben Sie hierfür Verständnis.
Vorbereitungsmaßnahmen
Vorbereitungsdauer: 1 Tag Beginn: Vortag der Untersuchung
WICHTIG: Mindestens 5 Tage vor Beginn der Vorbereitung KEIN Vollkornbrot oder ähnliches, Müslizubereitungen und kernhaltiges Obst, Beeren oder Gemüse (z. B. Kiwis, Tomaten, Weintrauben) da unverdaute Getreidekörner und Kerne während der Untersuchung das Endoskop (Untersuchungsgerät) verstopfen, sowie eventuelle Polypen verdecken können und hiermit die Beurteilbarkeit erschweren.
Sprich zu vermeiden sind:
- Nüsse, Kerne (Sonnenblumen, Sesam, etc.),
- Obst mit Kernen (Wassermelone, Kirschkerne, Kiwi, Granatapfel, Mandarinen, Apfelkerngehäuse, etc.),
- grobes Vollkorn (z. B. Müsli, grobe Haferflocken, grobes Vollkornbrot)
- schwer verdauliches Obst oder Gemüse (Tomaten, Trauben, Mais, etc.)
Am Tag vor der Untersuchung:
- Frühstück: Ballaststoffarme Nahrung (z. B. Weißbrot, Rührei, Kaffee, Tee, Honig, Saft, o.ä.)
- Mittag: klare Brühe (ohne Einlage).
- Anschließend keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Sie sollten sich viel klare Flüssigkeit bereitstellen, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden. Mögliche Getränke sind Wasser oder Tee, kleine Mengen an klarem Apfelsaft. Sie können über den Tag verteilt zusätzlich so viel Trinken wie Sie möchten!
- Starten Sie ab ca. 14 - 15 Uhr mit der Abführmaßnahme: d.h. 1 Beutel (Darmspülpulver Bernburg) in 1 Liter Wasser auflösen. Bis 19:00 Uhr sollten Sie Insgesamt 3 Liter Darmspüllösung getrunken haben (Trinkgeschwindigkeit 1 Liter pro 60 min.) In der Regel setzt 1-4 Stunden nach Beginn der Einnahme der Stuhlgang ein.
- Die Darmspüllösung schmeckt nicht?
- Sie können die Trinklösung kühlen (Eiswürfel) Zitronensaft oder eine Vitamin C Brausetablette mit dazu mischen.
- Trinken Sie kleine Mengen Wasser oder Tee (z. B. Pfefferminz/Kamille) dazwischen!
- Zähneputzen und Kaugummi kauen hilft gegen den Geschmack
- Bei Übelkeit: Pausieren Sie mit der Abführung und versuchen Sie es mit kleineren Portionen.
Am Untersuchungstag:
Sehr wichtig!!! Morgens, ca. 3 Stunden vor dem Untersuchungstermin noch einmal 1 Liter Darmspüllösung trinken. Wasser und Tee sind bis 2 Std. vor der Untersuchung erlaubt! Die Ausscheidung muss wie klarer Kamillentee aussehen.
Sie frieren oder haben evtl. Kreislaufprobleme?
- Bequeme, warme Kleidung anziehen! Zusätzlich ist es sinnvoll, warme Socken mit in die Klinik zu bringen.
- Tee, klare Brühe oder eine Wärmflasche sorgen für Wohlbehagen
- Bewegen Sie sich während der Abführmaßnahme
- Bei Kreislaufproblemen legen Sie sich hin und legen Sie die Beine hoch. Sollten starke Schmerzen auftreten, setzen sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Ambulante und stationäre Endoskopie:
Terminvereinbarung über das Sekretariat
Tel. +49 (0)8821 77-1500
Die Proktoskopie und Rektoskopie ist eine kurzstreckige Darmspiegelung bei der der Mastdarm und der Prokto-Anal-Bereich begutachtet wird. Die Untersuchung kann auch ohne Vorbereitung des Darms durch Trinken einer Darmspüllösung erfolgen. Es wird dann ein Einlauf kurz vor der Untersuchung gemacht.
Sie dient der Erkennung und Behandlung von Erkrankungen im Ano-Rektalbereich.
So können z.B. Hämorrhoiden mit einer Gummibandligatur behandelt werden.
Die Kapselendoskopie erlaubt eine Einsicht des Dünndarms, der in seiner vollen Länge bei Magen- und Darmspiegelungen nicht beurteilt werden kann. Vor der Untersuchung muss der Darm analog zur Koloskopie vorbereitet werden. Dann wird eine Videokapsel in der Größe einer großen Tablette geschluckt, der Patient bekommt ein Aufzeichnungsgerät in der Größe einer kleinen Handtasche umgehängt. Die Kapsel sendet während der Darmpassage permanent Bilder an dieses Aufzeichnungsgerät. Diese Bilder können nach Abschluss der Darmpassage am Computer ausgewertet werden.
In seltenen Fällen ist es erforderlich, mit dem Endoskop den tiefen Dünndarm zu erreichen, z. B. um dort Polypen zu entfernen oder Blutungen zu stillen. Dazu wird ein spezielles Endoskop benötigt, welches mit Hilfe eines aufblasbaren Ballons tief in den Darm gezogen wird. Auf diese Weise kann sowohl bei der Magenspiegelung, als auch bei der Darmspiegelung die Eindringtiefe bis in den Dünndarm deutlich erhöht werden. Im idealen Fall ist somit der gesamte Magen-Darm-Trakt erreichbar.
Die Endosonographie oder auch endoskopischer Ultraschall (EUS) verbindet die Verfahren der Endoskopie und der Ultraschalluntersuchung in einem System. Dadurch kann man aus nächster Nähe, und damit mit hoher Genauigkeit, Magen- und Darm nahe Strukturen untersuchen. Insbesondere bei der Beurteilung der tieferen Schleimhautstrukturen, der Gallenwege (z.B. Gallenstein im Gallengang) und der Bauchspeicheldrüse (des Pankreas) bietet diese Methode große Vorteile und ist heute die diagnostische Methode der Wahl. Gerade bei der Beurteilung der Bauchspeichdrüse bietet die EUS höchste Auflösung und Genauigkeit. Mit mehr als 20.000 Untersuchungen zählt unsere Klinik zu den erfahrensten Zentren in Deutschland.
Zusätzlich kann man mit der EUS auch interventionell tätig werden und benachbarte Strukturen unter Ultraschallkontrolle mit einer feinen Nadel punktieren (Feinadelpunktion - FNA) oder drainieren. Dies kann sogar zu Zugängen über die Magen- und Darmwand in benachbarte Strukturen (z.B. Pankreasnekrosen, Gallenwege) genutzt werden und sogar neue Verbindungen zwischen Magen- und Darmstrukturen geschaffen werden. Diese transluminalen Eingriffe werden auch als NOTES (natural orifice endoskopic surgery) bezeichnet. Es handelt sich um minimal invasive Eingriffe, die große operative Eingriffe vermeiden und nachweislich mit besseren Resultaten für den Patienten verbunden sind.
Endosonographie
- Speiseröhre, Magen Duodenum (Staging, Tumorbeurteilung)
- Gallenwege, Pankreas (Gallensteindiagnostik, Tumorsuche und Zystenbeurteilung)
- Rektum (Staging, Tumorbeurteilung)
Feinnadelpunktionen
- Tumoren der Magen-Darmwände und von benachbarten Strukturen
- Diagnostische und therapeutische Punktionen von Zysten in der Bauchspeicheldrüse (im Pankreas)
- Alkoholinstillation und RFA Therapie
NOTES
- Transgastrale bzw. transluminale Drainage von Bauchspeicheldrüsen-Zysten
- Einlage von Lumen apposing Metal Stents (LAMS)
- Transgastrale Cholangio- und Cholecystodrainagen
- Endoskopische Gastro-Jejunostomie
Die ERCP (Endoskopische Retrograde Cholangio-Pancreaticographie) ist eine kombinierte endoskopische und radiologische Untersuchung der Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge. Während der ERCP befindet sich der Patient in einem kurzen Dämmerschlaf (sog. Sedierung). Es wird ein spezielles Endoskop (Duodenoskop) über den Mund in den Zwölffingerdarm eingeführt. Dort wird mit einem Katheter über die sog. Papille (das ist der Schließmuskel des Gallengang-Systems) insbesondere der Gallengang, in besonderen Fällen auch der Bauchspeicheldrüsengang sondiert und mit Kontrastmittel unter einer Röntgenanlage dargestellt.
Auf diese Art und Weise können Aufweitungen, Steine, gut- oder bösartige Engstellen und andere Veränderungen sehr genau dargestellt werden.
In gleicher Sitzung bietet die ERCP die Möglichkeit, bei einem Aufstau die Papille zu erweitern, um den Gallefluss zu verbessern, Steine zu entfernen und Engstellen durch Plastik- oder Metallstents zu überbrücken.
Die Cholangioskopie beziehungsweise optische Darstellung der Gallengänge stellt eine Ergänzung zur ERCP dar, nur dass hier keine Röntgenbilder, sondern Live-Bilder über eine Kamera gewonnen werden. Hierfür wird ein ultradünnes Endoskop mit Kamera über ein Duodenoskop in den Gallengang bis in die Leber eingeführt. Dadurch können Strukturen im Gallengang wie z.B. Engstellen besser beurteilt werden. Außerdem können unter Sichtkontrolle gezielte Gewebeproben genommen werden. Falls im Gallengang große Steine festsitzen, die mittels konventioneller ERCP nicht entfernbar sind, können diese im Rahmen der Untersuchung zertrümmert werden. Während der Cholangioskopie befindet sich der Patient in einem kurzen Dämmerschlaf (sog. Sedierung).
Die Abkürzung POEM steht für Per Orale Endoskopische Myotomie. Darunter versteht man einen Eingriff, der über (Per) den Mund (Orale) mittels flexiblen Endoskops erfolgt und durch den gezielte gestörte Muskeln des Verdauungstraktes durchtrennt werden können (Myotomie). So kann man z. B. Schluckstörungen der Speiseröhre effektiv mittels Endoskopie vor Ort in der Speiseröhre behandeln, ohne eine große Operation über den Bauch und Brustraum vornehmen zu müssen. Um in die entsprechende Muskelschicht der Speiseröhre mittels Endoskop zu gelangen, verschafft man sich durch eine Tunneltechnik den entsprechenden Zugang über die oberflächliche Schleimhautschicht. So können Störungen wie Krämpfe der Speiseröhrenmuskulatur, zu hoher Druck der Speiseröhrenmuskulatur, fehlende Erschlaffung der Speiseröhrenmuskulatur effektiv und nachhaltig durch den geringsten invasiven Zugang vorgenommen werden (Achalasie, Diffuser Ösophagusspasmus, Hyperkontraktiler Ösophagus).
G-POEM: Das gleiche Verfahren ist auch am Magenausgangsmuskel (Pförtner oder Pylorus) möglich, sollte hier eine Störung oder eine verlangsamte Magenentleerung vorliegen. Bei der Abkürzung G-POEM steht das G für „gastric“ also vom Magen aus vorgehend.
Sodbrennen und Reflux ist eine Volkserkrankung beruhend auf verschiedenen Ursachen. Dabei tritt unkontrolliert Magensäure in die Speiseröhre über und führt zu verschiedenen Beschwerden, wie z.B. Sodbrennen, Brust- oder Magenschmerzen, Schmerzen hinter dem Brustbein, saurer Geschmack, dauerhafter Reizhusten, Heiserkeit, Rachenschmerzen- oder brennen, Schluckbeschwerden.
Der häufigste Grund für eine Refluxerkrankung ist die so genannte Kardiainsuffizienz. Als Kardia wird der Übergang von der Speiseröhre in den Magen bezeichnet. Schließt sie nicht dicht ab (Insuffizienz), kann saurer Mageninhalt nach oben in die Speiseröhre zurückfließen.
Eine Option der Therapie ist die Gabe von Säureblockern (z.B. Protonenpumpenhemmer, wie Pantoprazol) um die Säurebildung zu verhindern. Dadurch ist zwar der Rückfluss in die Speiseröhre (Reflux) nicht mehr so sauer und bessert häufig die Beschwerden (Sodbrennen), die eigentliche Ursache und die Anzahl der Reflux-Ereignisse bleibt jedoch gleich.
Eine weitere Option ist ein operatives Verfahren (Fundoplikatio) in Schlüsselloch-Technik.
Ziel des ARMA-Verfahren ist, den Schließmechanismus wieder zu stärken, um die Anzahl an Rückfluss zu reduzieren und somit die Ursache zu behandeln. Dies erfolgt auf innovativem Weg ohne Operation.
Was wird bei ARMA gemacht? Es wird eine Antireflux Mucosa Ablation (ARMA) an der Kardia durchgeführt. Dieses Verfahren bedient sich bewährter Technik, bei der eine durch Wärme bewusst erzeugte Schädigung der oberen Schleimhautschicht (Mucosa) verursacht wird. Wir benutzen dafür entweder ein heißes Argon-Plasma Gas (APC) oder eine heiße Stromelektrode. Durch die Schädigung der Mucosa um den Eingang der Speiseröhre in den Magen soll in der Heilungsphase eine Schrumpfung der Schleimhaut und damit eine bessere mechanische Barriere gegen ein zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux) erzielt werden.
Was sind die Vorteile? Mehrere Studien haben zeigen können, dass nach solch einem endoskopischen Verfahren gegen Sodbrennen die Patienten deutlich weniger Beschwerden, wie Sodbrennen haben. Protonenpumpenhemmer konnten in Studien bei den meisten Patienten im Verlauf abgesetzt werden. In Messungen mittels 24 Stunden-pH-Metrie/Impedanzmessung zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Anzahl an Reflux-Ereignisse. Der Eingriff wird rein endoskopisch durch den Mund gemacht. Dadurch entstehen keine Hautwunden, die heilen müssen oder zu sichtbaren Narben führen.
Wie wird es gemacht? Wir führen diesen Eingriff endoskopisch mittels Magenspiegelung (Gastroskopie) durch. Das ARMA-Verfahren ist weitgehend schmerzfrei. Die Spiegelung selbst kann aber als unangenehm empfunden werden. Deshalb erhalten Sie ein Beruhigungsmittel (Sedierung). Für die Sedierung wird meist Propofol verwendet.
Die entstandene innere Wundfläche kann anfangs empfindlich auf die Magensäure sein. Um eine optimale Schmerztherapie durchführen zu können, wird der Eingriff daher unter stationären Bedingungen erfolgen. Zudem erhalten Sie Mittel zur Hemmung der Magensäure. Die Aufenthaltsdauer nach dem Eingriff beträgt in der Regel zwei Nächte, so dass Sie die Klinik am übernächsten Tag wieder verlassen werden können.
Am Tag des Eingriffs erhalten Sie Wasser, Tee und Brühe. Am Folgetag flüssige Kost, da die Wundfläche noch empfindlich ist. Tags darauf fangen wir mit Breikost an. Wenn dies gut funktioniert, dann können Sie rasch mit weicher Kost beginnen.
Was sind die Risiken? Es besteht gegenüber einer einfachen Magenspiegelung ein etwas erhöhtes Nachblutungsrisiko, weswegen wir die stationäre Überwachung auch durchführen, um zu jeder Zeit darauf reagieren zu können.
Eine gewollte Schrumpfung des Gebiets kann in seltenen Fällen zu einer Bildung einer narbigen Engstelle/Geschwürbildung führen. Dadurch kann es zu einer Verengung der Speiseröhre mit Schluckbeschwerden kommen. Diese Engstellen könnten jedoch endoskopisch meist mit gutem Ergebnis wieder gedehnt und damit behoben werden.
Eine PEG (Perkutane Endoskopische Gastrostomie) ist ein endoskopisch angelegter künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen. Es gibt auch den Zugang in den Dünndarm, eine perkutane endoskopische Jejunostomie (PEJ). Durch diesen Zugang wird ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch (Sonde) gelegt.
Mit der PEG-Sonde wird der Mund-Rachen-Raum, die Speiseröhre und der Mageneingang umgangen. Diese PEG-Sonde wird daher zur teilweisen oder vollständigen Ernährung verwendet, wenn eine Nahrungsaufnahme über den natürlichen Weg über Mund-Speiseröhre nicht oder nur unzureichend möglich ist.
Die PEG-Sonde dient vorwiegend dazu, dem Patienten Nahrung und Flüssigkeit zuzuführen oder um Medikamente zu verabreichen. Sie kann aber auch als Ablaufmöglichkeit bei anhaltendem Erbrechen genutzt werden, beispielsweise bei Darmverschluss.
Wann wird eine PEG-Sonde angelegt?
Eine PEG kann der vorübergehenden oder der dauerhaften Ernährung und Flüssigkeitsgabe dienen. Es ist zu erwähnen, dass eine PEG-Ernährung auch nach einer bestimmten Zeit wieder beendet werden kann, sollte z.B. keine Besserung der Grunderkrankung (z.B. beim Schalganfall) festgestellt werden oder es zu einer deutlichen Besserung gekommen sein und die Ernährung über den normalen Schluckweg wieder voll möglich ist.
Hauptgründe für eine PEG sind:
- Schluckstörungen durch Neurologische Erkrankungen, wie Schlaganfall, Hirntumor, Parkinson, ALS
- Schluckstörungen durch mechanische Probleme durch Erkrankungen des Mundes, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneinganges, wie z.B. beim Speiseröhrenkrebs oder Vernarbungen
- Intensivpflichtige Patienten mit künstlicher Beatmung oder Patienten mit Bewusstseinsstörungen
PEG-Versorgung am Lebensende und bei Demenz:
Hier hat sich ein deutlicher Wandel in den letzten Jahren auf diesem Gebiet ergeben. Eine PEG-Versorgung bei Demenz oder in der letzten Phase einer unheilbaren Erkrankung wird in der Regel nicht mehr durchgeführt. Die Sondenernährung dieser Patientengruppe beruhte auf der Annahme, dass dadurch das körperliche und emotionale Wohlbefinden des Patienten erhalten, gesteigert und dadurch die Lebenserwartung erhöht werden kann. Dies ist aber nicht der Fall und wurde in der Zwischenzeit mit zahlreichen Studien widerlegt. Die Minderung der Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit ist ein Teil des natürlichen Sterbeprozesses. Davon abgesehen muss berücksichtigt werden, dass die Sondenanlage kein pflegerischer, sondern ein therapeutischer Eingriff ist und somit der Einwilligung bedarf bzw. sich in Übereinstimmung mit dem mutmaßlichen Patientenwillen befinden muss.
FTRD steht für “Full Thickness Resection Device“ und ist ein Instrument, mit dem eine Vollwandresektion innerhalb des Verdauungstraktes ohne operative Eröffnung des Bauchraums vorgenommen werden kann. Dies kommt bei kleinen Tumoren zum Einsatz, die man so über ein Endoskop schonend entfernen kann und das verursachte Loch gleichzeitig durch einen Metallklipp verschließt. Dieser Klipp fällt von alleine nach einigen Wochen ab und wird meist unbemerkt über den Stuhlgang ausgeschieden.
Die Begrenzung des Eingriffs liegt natürlich in der Größe des Befundes, so können Tumore oder auffällige Zielläsionen über 2 cm nicht mehr mit diesem Verfahren entfernt werden. Der Vorteil liegt jedoch in jedem Fall in einer kompletten Wandentfernung, was bei hochsuspekten Befunden immer zwingend erforderlich ist. Die Vollwandresektion kann durch entsprechende unterschiedliche Instrumentarien im Magen, Zwölffingerdarm, Dickdarm und Enddarm vorgenommen werden, ohne dass eine Operation mit deutlich mehr Einschränkungen und längeren Krankenhausaufenthalten notwendig ist. Es ist lediglich eine kurzstationäre Überwachungsphase von 1-2 Tagen erforderlich
Die ESD (Endoskopische Submukosa Dissektion) ist eine moderne, weitentwickelte Technik zur Entfernung von gutartigen Veränderungen oder bösartigen Läsionen in der Scheimhaut des Magen-Darm-Trakts in einem sehr frühen Stadium. Die ESD wird insbesondere in der Speiseröhre, dem Magen und im Enddarm angewendet. Im seltenen Fällen kann die ESD auch im Zwölffingerdarm und Dickdarm angewendet werden.
Bei der Untersuchung wird die zu entfernende Stelle mit einem speziellen, elektrischen Katheter zunächst markiert. Anschließend wird in die Bindegewebsschicht zwischen Schleimhaut und Muskulatur mit einer Nadel ein Flüssigkeitskissen bzw. Sicherheitspolster eingespritzt. Nun kann die Läsion mit dem elektrischen Mikro-Messer umschnitten und von der Bindegewebsfasern entfernt werden.
Durch die ESD erhält man ein zusammenhängendes Präparat, das dem Pathologen eine Aussage über Eindringtiefe und komplette Entfernung der Läsion möglich macht. In besonders frühen Stadien eines Tumors kann dieser Eingriff ausreichen, um eine Heilung zu erzielen. Eine Operation wird daher umgangen, ohne die Sicherheit der Behandlung zu beeinträchtigen.