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Spezialisierte Wundtherapie

Die moderne Wundbehandlung geht völlig neue Wege. Wo früher nur wenige Therapiekonzepte bestanden, wird heute auf eine phasengerechte Wundbehandlung mit Gelen, Hydrokolloiden, Fasern, silberhaltigen Präparaten und vielen mehr geachtet. Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen werden in der Fachabteilung Gefäßchirurgie alle modernen Wundbehandlungsverfahren, auch bei schwierigen Ulzerationen und Problemwunden, angeboten. Das Team an Wundspezialisten rund um Chefarzt Dr. Nöldeke, bietet nach einer kausalen Therapie (z.B. Venensanierung oder Verbesserung der Durchblutung) eine auf den jeweiligen Patienten abgestimmte und phasengerechte moderne Wundbehandlung mit Vakuumtherapie, Biochirurgie (Maden) und allen modernen Wundtherapeutika an. Für jeden Patienten wird ein individuelles Therapiekonzept mit stadiengerechter Fotodokumentation durchgeführt. Auch Patienten mit langjährigen Problemwunden oder komplexer Keimproblematik (z.B. MRSA-Besiedlung) werden immer zeitnah aufgenommen.

Einige Beispiele für die Vielfalt der heutigen Wundtherapie, die eine hohe Expertise erfordert:

Vakuumtherapie

Die Wundbehandlung mittels Vakuumtherapie ist ein seit 15 Jahren etabliertes und immer weiter entwickeltes Verfahren zur Behandlung akuter und chronischer Wunden. Hierbei wird ein in die Wunde eingebrachter Schwamm mit einer Folie verschlossen. Der Schwamm wird mittels einer mobilen Vakuumquelle mit einem Behälter, welcher das Sekret auffängt, verbunden und ein Sog mit definierter Stärke aufgebaut.
Die Vakuumtherapie unterstützt die Wundheilung durch folgende Wirkprinzipien:

  • Verhinderung von Stauungsnässe bei gleichzeitigem Erhalt eines feuchten Wundmilieus
  • Reduktion von Gewebsflüssigkeit
  • Beschleunigung der Granulation und Unterstützung der Gefäßneubildung
  • Keimreduktion und Schutz vor Kontamination von außen

Die Behandlung mittels Vakuumtherapie eignet sich für Wunden jeglicher Genese, z.B. bei offenen Stellen, die durch Venenleiden oder Durchblutungsstörungen verursacht sind, beim sog. diabetischen Fußsyndrom und z.B. bei vorübergehenden Weichteildeckungen bei plastischen Eingriffen. Spezialschwämme, die mit Silber imprägniert werden, können bei infizierten Problemwunden zusätzlich die Effizienz der Therapie erhöhen. Weitere Spezialanwendungen sind Spül-Saug-Vakuumschwammsysteme, die durch den Spüleffekt für eine zusätzliche Wundreinigung sorgen. Auch eine temporäre Entlassung mit liegendem Vakuumsystem zur Verkürzung der Liegezeit kann in einzelnen Fällen angeboten werden

Die Mobilität der Patienten bleibt dabei durch die kleinen Therapiegeräte erhalten. Der Schwamm kann bis zu 5 Tage belassen werden, so dass die Verbandsintervalle deutlich gestreckt werden können. Eine Narkose zum Wechsel des Schwammes ist nicht zwingend notwendig. Die Therapie kann auch ambulant durchgeführt werden. Die Wunde ist durch den Verband vollständig abgeschlossen, so dass keine Geruchsbelästigung entsteht. Insgesamt führt die Vakuumtherapie zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität des Patienten.

Autologe Wundbehandlung

Zur Beschleunigung der Wundheilung bei chronischen Wunden ist das Verfahren seit Oktober 2012 im Einsatz. Durch die Zentrifugierung von patienteneigenem Blut wird thrombozytenreiches Plasma gewonnen, dass dem Pat. wenige Minuten nach der Blutabnahme lokal in den Wundbereich appliziert wird. Dadurch können die Wundheilung verbessert, der stationäre Aufenthalt verkürzt und anderweitige Ressourcen gespart werden.

Rheologisches Therapieverfahren

Unter rheologischer Therapie versteht man Behandlungsverfahren, welche die Fließeigenschaften des Blutes positiv beeinflussen. Ziel ist es, die Flussverhältnisse in schlecht durchbluteten Geweben zu verbessern. Dadurch kann Symptomen wie Schmerzen in den Beinen und chronische Ulzerationen wirksam begegnet werden. Konzepte der rheologischen Therapie sind:

  • "Blutverdünnung": Bereits durch die Gabe von verschiedenen Infusionslösungen kann das Flussverhalten des Blutes in Gefäßen verbessert werden.
  • Verbesserung der Flusseigenschaften: Die Flusseigenschaft kann durch die Einnahme von Tabletten wie Acetylsalicylsäure oder Clopidogrel günstig beeinflusst werden. Die Gabe von Stoffen wie Prostaglandin als Infusionslösung kann ebenfalls in Fällen schwerer Durchblutungsstörungen die Flusseigenschaft günstig beeinflussen.

 

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