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Kardiologie
Die Kardiologie ist medizintechnisch gut aufgestellt. Für die Diagnostik und Therapie steht an beiden Standorten in Garmisch-Partenkirchen und in Murnau ein großer Funktionsbereich mit allen modernen nicht-invasiven und invasiven Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Mit EKG, Ergometrie, Echokardiografie (inklusive 3D), Stressechokardiografie, Lungenfunktion und Spiroergometrie können wir Ihre Beschwerden weiter abklären.
Zu unseren Spezialgebieten zählt die Untersuchung und Therapie mittels Herzkatheter bei akutem Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt am Standort Murnau in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen mittels elektrophysiologischer Untersuchung und Katheterablation (z.B. die Pulmonalvenenisolation bei Vorhofflimmern). Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Ereignisrekorder werden an beiden Standorten implantiert. In Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum München führen wir Transkatheter-Aortenklappenimplantationen (TAVI) durch. Erkennung und Behandlung der Herzschwäche bildet einen weiteren Schwerpunkt.
Alle Untersuchungen werden durch versierte Spezialistinnen und Spezialisten mit langjähriger Erfahrung durchgeführt.
Funktionsdiagnostik
Das 12-Kanal-EKG ist die Basisuntersuchung in der Kardiologie und dient der Erkennung von Herzrhythmusstörungen und Durchblutungsstörungen. Bei bestimmten Fragestellungen (z. B. nach unklarer Bewusstlosigkeit mit Verdacht auf Herzrhythmusstörungen als Ursache) kann ein EKG auch über 24h oder länger aufgezeichnet werden. Gleiches gilt für den Blutdruck.
Auch hier ist eine Langzeitmessung über 24h möglich.
Durch eine Fahrradergometrie kann dem Verdacht auf eine Durchblutungsstörung am Herzen nachgegangen werden. Hier wird schrittweise die Belastung auf einem Fahradergometer gesteigert und parallel ein 12-Kanal-EKG angefertigt und der Blutdruck gemessen.
Die Echokardiografie ist das Instrument zur Beurteilung der Pumpleistung des Herzens und der Herzklappenfunktion. Standard ist die Zweidimensionale Darstellung, die in unserem Labor auch um eine Dreidimensionale Darstellung erweitert werden kann. Das schlagende Herz kann dadurch räumlich betrachtet werden. Das ermöglicht eine genauere Darstellung der Herzbinnenräume und insbesondere auch der Herzklappen. Durch Injektion von Kontrastmittel können die Herzinnenräume besser dargestellt werden.
Bei der Schluckechokardiografie wird ein kleiner Schallkopf wie bei einer Magenspiegelung über Speiseröhre (Transösophageale Echokardiografie – TEE) vor das Herz gebracht. Das Herz kann hier von allen Seiten betrachtet werden, da diese Sonde rotiert werden kann. Durch eine genauere Darstellung der Strukturen können Herzklappenentzündungen und Blutgerinnsel, die einen Schlaganfall auslösen könnten, dargestellt werden. Auch verengte oder undichte Herzklappen können mit dieser Methode besser beurteilt werden. Die Ergebnisse beeinflussen wesentlich die Therapiestrategie. Die Sonde wird unter Betäubung vorsichtig in die Speiseröhre eingeführt. Für die Untersuchung muss der Patient nüchtern sein.
Die Stressechokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens unter Belastung. Es kann eine körperliche Belastung analog der Fahradergometrie oder eine medikamentöse Belastung durchgeführt werden. Während der Belastung wird das Herz fortlaufend im Ultraschall untersucht und ein 12-Kanal-EKG aufgezeichnet. Sollte unter der Belastung eine Region des Herzens aufgrund einer Engstelle an den Koronararterien nicht mit genügend Sauerstoff versorgt werden, so kann im Echo dort eine Wandbewegungsstörung entdeckt werden. Weiterhin kann die Kontraktionskraft des Herzens beurteilt werden und ob eine Zunahme unter Belastung erfolgt. Auch Herzklappenfehler können oft durch ein Stressechokardiografie besser beurteilt werden. So kann eine undichte oder verengte Klappe im Ruhezustand wenig oder keine Beschwerden verursachen, unter körperlicher Belastung aber zum Beispiel zu einem erheblichen Luftmangel führen.
Im Gefäßultraschall kann die Beschaffenheit der Gefäßwände untersucht werden und mittels Doppleranalyse auch der Schweregrad von Engstellen in den Arterien beurteilt werden. In den Venen kann eine Thrombose sichtbar gemacht werden.
Invasive Kardiologie
Während einer Koronarangiografie werden nach Punktion der Handgelenksarterie (A. radialis, Alternative: Leistenarterie, A. femoralis) kleine Katheter bis zu den Koronararterien oder bis in die linke Herzkammer über die Hauptschlagader unter Röntgenkontrolle vorgeschoben. Über diese Katheter kann Kontrastmittel in die linke Herzkammer gespritzt werden und somit die Pump- und Klappenfunktion des Herzens beurteilt sowie der Druck in der linken Herzkammer gemessen werden. Wird das Kontrastmittel in die auf dem Herzen verlaufenden Arterien (Koronarterien) gespritzt, können Engstellen in den Gefäßen und Verschlüsse in den Gefäßen sichtbar gemacht werden (Koronarangiografie). Über einem dünnen Führungsdraht der über den Katheter vorgeschoben wird, kann dann ein Ballon in die Engstelle bzw. den Verschluss gebracht und dort aufgedehnt werden. Anschließend kann dann eine Gefäßstütze (Stent) eingebracht werden. In ausgewählten Fällen wird kein Stent implantiert, sondern es erfolgt alternativ die Dilatation mit einem medikamentenfreisetzenden Spezialballon.
Die Punktionsstelle wird nach Punktion mit einem Kompressionsband versehen, das ca. 4h später wieder entfernt werden kann. Sollte der Zugang über die Leistenarterie erfolgen, so stehen spezielle Verschlusssysteme zur Verfügung, die eine Nachblutung verhindern.
Wenn sich durch die Koronarangiografie (siehe oben) allein nicht entscheiden lässt, ob eine Stentimplantation sinnvoll oder eine medikamentöse Therapie ausreichend ist, kann eine Druckdraht-Messung durchgeführt werden. Ein dünner Draht wird dann über die Engstelle vorgebracht, der an der vorderen Spitze den Druck messen kann. Der Druck nach der Engstelle wird mit dem Druck in der Hauptschlagader (Aorta) verglichen. Wenn sich dabei bereits in Ruhe (Ruheindex) oder nach medikamentöser Stimulation (FFR) ein deutlicher Druckabfall zeigt, dann wissen wir, dass der Patient von einer Stentimplantation profitiert und können diese direkt im Anschluss vornehmen. Zeigt sich kein Druckabfall ist eine medikamentöse Behandlung das sinnvollere Konzept.
Wird über einen dünnen Führungsdraht ein kleiner Ultraschallkopf in das Koronargefäß vorgeschoben, so spricht man vom Intravaskulären Ultraschall (IVUS). Dadurch wird es uns ermöglicht, bei bestimmten Fragestellungen die Gefäßwand zu beurteilen und auch die schwere einer Gefäßverengung (Stenosegrad) exakter zu beurteilen. Der IVUS kann helfen, die Stentgröße und Länge zu wählen und den Erfolg einer Stentimplantation bestätigen. Ist eine
Engstelle trotz Stentimplantation nicht ausreichend erweitert, so können dann z. B. Hochdruck Ballons (Dilatation bis 40 bar) eingesetzt werden, um das Ergebnis zu optimieren.
Ist eine Engstelle in den Koronararterien so stark verkalkt, dass mit Ballons keine Erweiterung erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit der Rotablation. Hierbei wird über einen dünnen Führungsdraht ein mit Diamantstaub versehener Mikrobohrkopf an die Engstelle herangeführt und dann mit hoher Geschwindigkeit rotiert und dadurch der Kalk abgetragen (Rotablation). Der Bohrkopf hat eine Größe von 1,25-2,5 mm. Die maximal erreichbare Umdrehung beträgt rund 200.000 Umdrehungen pro Minute. Der Kalk in der Engstelle wird so moduliert und abgetragen. Eine Erweiterung mit Ballons und letztlich die Stentimplantation wird wieder möglich.
Für eine rechtsventrikuläre Myokardbiopsie wird die Leistenvene (V. femoralis), für eine linksventrikuäre Myokardbiopsie wird die Leistenarterie (A. femoralis) punktiert und ein kleiner Plastikschlauch (Schleuse) als Zugang gelegt. Darüber wird die Biopsiezange in den rechten oder linken Ventrikel vorgebracht und kleine, stecknadelkopfgroße Proben entnommen. Diese werden anschließend in einem Speziallabor untersucht. Diese Methode setzen wir bei unklarer Herzschwäche ein, wenn durch andere Untersuchungsmethoden (Koronarangiografie, Echokardiografie, EKG, MRT, Szintigrafie) keine Erklärung gefunden wurde, z. B. bei
einer Entzündung des Herzens oder bei Speichererkrankungen.
Bei einem Rechtsherzkatheter wird nach Punktion einer Vene (Armbeuge oder Leiste) ein Katheter durch das rechte Herz in die Lungenstrombahn vorgebracht. Dadurch können die Drucke im sogenannten kleinen Kreislauf bestimmt werden und Krankheitsbilder die Herz und Lunge betreffen, diagnostiziert bzw. in ihrer Schwere beurteilt werden. Dazu zählen Erkrankungen der Herzklappen (Herzklappenfehler), Erkrankungen des Herzbeutels und der Lungenstrombahn (Pulmonale Hypertonie).
Die Impella ist eine kleine Axialpumpe die das Herz bei schwersten Krankheitsbildern entlasten kann. Über die Leistenarterie wird diese kleine Pumpe im linken Ventrikel platziert und kann das Herz wenn die eigene Pumpleistung nicht mehr ausreicht (Kardiogener Schock) entlasten. Die Impella kommt im kardiogenen Schock oder zur kurzzeitigen Unterstützung bei Hochrisiko-Eingriffen zur Anwendung.
Nach Punktion der Leistenarterie (Arteria femoralis) wird ein dünner Katheter vor der Verengung platziert und diese mit einem dünnen Draht passiert. Über diesen Draht wird als erstes ein kleiner Filter vorgebracht und nach der Engstelle entfaltet. Er verhindert, das kleine Teilchen der Engstelle (Embolus) in den Hirnkreislauf gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen. Anschließend kann der Stent implantiert werden und das gesamte Material wird wieder entfernt. Eine Stentimplantation anstelle der Operation kommt nur für ausgewählte Patienten in Betracht. Vor der Implantation eines Stents erfolgt immer die Untersuchung durch einen Neurologen, der die Notwendigkeit der Stentimplantation abschätzt.
Nach Punktion der Leistenarterie (Arteria femoralis) wird über einen Katheter ein dünner Draht über die Engstelle passiert. Über diesen Draht können dann Ballons zur Erweiterung der Engstelle vorgebracht und auch Stents implantiert werden.
Nach Punktion der Leistenarterie (Arteria femoralis) wird über einen Katheter ein dünner Draht über die Engstelle passiert. Über diesen Draht können dann Ballons zur Erweiterung der Engstelle vorgebracht und auch Stents implantiert werden.
Elektrophysiologie
Herzrhythmusstörungen können für eine Vielzahl von Beschwerden verantwortlich sein: von harmlosen Missempfindungen, Herzstolpern oder Aussetzen bis hin zum Herzklopfen, Herzrasen oder aber auch Schwindel- und Ohnmachtsanfälle. Bewusstlosigkeit oder ein plötzlicher Herztod können durch Rhythmusstörungen ausgelöst werden. Die Erfassung der elektrischen Ströme zur Diagnosestellung und Behandlungsplanung mittels EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und für ganz seltene auftretende Rhythmusstörungen Ereignisrecorder (Event-Recorder) sind daher die wesentichen Untersuchungsmethoden. Häufig kann eine elektrophysiologische Untersuchung, das heißt eine Untersuchung der elektrischen Erregung des Herzens durch einen Herzkatheter, zu einer unmittelbaren Diagnose führen, ohne dass erst langwierig nach der Rhythmusstörung gefahndet werden muss (Elektrophysiologische Untersuchung EPU).
Einem erfahrenen Team unter der Leitung von Dr. med. Gerd Bürkle steht ein speziell ausgestattetes Herzkatheterlabor am Standort Murnau zur Diagnostik und Behandlung zur Verfügung. Bei Stolpern oder Herzrasen wird eine Verödungstherapie (Ablationsbehandlung) mit Hitze oder Kälte vorgenommen und die Ursache der Störung beseitigt. Ein besonderer Schwerpunkt der Elektrophysiologie liegt in der Behandlung von Vorhofflimmern. Neben der medikamentösen Behandlung oder Gleichstromelektrotherapie (elektrische Kardioversion) wird Vorhofflimmern bei symptomatischen Patienten ebenfalls innerlich über Hitze – oder Kältetherapie unter Einsatz 3-dimensionaler Aufzeichnungssysteme verödet.
Wie können Sie in der Abteilung Rhythmologie untersucht und behandelt werden?
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, betreuenden Internisten oder Kardiologen. Eine Einweisung zu uns ist jederzeit möglich, wenn die Notwendigkeit einer stationären Behandlung besteht. Dies ist eigentlich immer gegeben, wenn eine medikamentöse antiarrhythmische Einstellung oder eine interventionelle Therapie (s.o.) erfolgen soll. Zur Beratung kann ein Gesprächstermin in der rhythmologischen Ambulanz entweder am Standort Murnau oder am Klinikum Garmisch-Partenkirchen vereinbart werden.
Zur Vorbereitung dieser Behandlung sollten Sie von Ihrem Arzt auf Marcumar oder einem Neuen Oralen Antikoagulans (NOAK: Eliquis®, Pradaxa®, Xarelto®, Lixiana®) eingestellt worden sein. Bei Marcumareinnahme sollten die INR Werte (nicht mehr die früher gebräuchlichen „Quick-Werte“) im Monat vor geplanter Rhythmisierung über 2,0 liegen, optimal im Bereich 2,5 -3,0.
Am Aufnahmetag bitten wir Sie nüchtern, das heißt ohne Frühstück, zur Aufnahme zu kommen. Ihre morgendlichen Medikamente (speziell die blutverdünnenden Medikamente) sollen Sie mit einem Schluck Wasser einnehmen. Sollten Sie Schrittmacher oder ICD-Träger sein, bitten wir Sie, neben Ihrem Marcumar-Ausweis Ihren Schrittmacherausweis mitzuführen. Die elektrische Kardioversion erfolgt in Kurznarkose. Unter Umständen muss noch ein sogenannter Schluckultraschall (transoesophageale Echokardiographie - TEE) durchgeführt werden, um Gerinnsel im Bereich der linken Vorkammer auszuschließen. Diese Untersuchung erfolgt neben örtlicher Betäubung des Rachens in einem schlafähnlichem Zustand. Nach der Kardioversion entscheidet der behandelnde Arzt, ob Sie nach 4 Stunden oder erst am Folgetag nach Hause dürfen.
Fahrtüchtigkeit besteht am Untersuchungstag nicht! Eine Langzeit-EKG-Kontrolle ist entweder in der Klinik oder beim zuweisenden Arzt notwendig. Die Fortsetzung der Gerinnungshemmer-Therapie ist mindestens für 4 Wochen erforderlich. Häufig kann sie auch bei Sinusrhythmus wegen erhöhter Schlaganfallgefährdung nicht abgesetzt werden.
Vorhofflimmern ist eine Rhythmusstörung, welche häufig wiederkehrt. Auch unter medikamentöser Therapie ist ein Wiederauftreten in 40- 50 % in einem Jahr möglich. Alternative Verfahren zur Rhythmisierung (Katheterablation, PVI) können mit Ihrem Arzt besprochen werden.
Nach Punktion der Leistenvene wird ein spezieller Katheter bis zum Herzen geführt und dort die elektrische Erregung des Herzens direkt abgeleitet. Durch Abgabe gezielter Impulse kann die elektrische Erregung getestet und das Risiko für lebensbedrohliche Herzrythmusstörungen beurteilt werden.
Folgendes ist für die Untersuchung zu beachten:
Eine ambulante elektrophysiologische Untersuchung ist von den Krankenkassen nicht vorgesehen. Der Eingriff erfolgt während eines kurzen stationären Aufenthaltes. In der Regel können Sie einen Tag nach erfolgter Untersuchung das Krankenhaus verlassen.
Zur Vorbereitung sollten Sie:
- die rechte Leistenregionen rasiert haben (natürlich kann auch die Rasur im Krankenhaus erfolgen).
- Am Untersuchungstag nichts gegessen haben, ein morgendliches Trinken eines halben Glases Wasser ist möglich
- Medikamente nach Absprache mit Ihrem Hausarzt oder wie gewohnt einnehmen.
- Ausnahmen stellen sogenannte Antiarrhythmika, also Medikamente gegen Rhythmusstörungen dar: diese sollten 2 Tage vor der Untersuchung nicht eingenommen werden.
- Aspirin (ASS® 100 ), Clopdigrel ( Plavix®/ Iscover®) kann weiter eingenommen werden.
- Ebenso sollen Blutgerinnungshemmer wie Marcumar® , Eliquis®, Pradaxa®, Xarelto® oder Lixiana® NICHT abgesetzt werden.
Im Rahmen des Vorgesprächs oder des stationären Aufenthaltes erhalten Sie einen Aufklärungs- und Einverständnisbogen, den Sie bitte unterschreiben und welcher Ihrer Patientenakte beigefügt wird, als Beleg darüber, dass Sie über die Untersuchung ausreichend informiert und einverstanden sind.
Am Untersuchungstag:
Nach Aufnahme werden Sie im Laufe des Tages im Herzkatheterlabor untersucht. Die Untersuchungen erfolgen meist - neben der örtlichen Betäubung der Kathetereintrittstelle in der Leiste - in einer sogenannten Analgosedierung, also einer Schlafnarkose und in keiner Allgemeinnarkose. Der Schlafzustand wird während der gesamten Untersuchung aufrechterhalten.
Nach der Untersuchung schließt sich eine 4 bis 6-stündige Bettruhe an, um mit einem Druckverband eine Blutstillung zu erwirken. Essen und Trinken sind bei Wachheit sofort wieder möglich.
Nach Punktion der Leistengefäße empfehlen wir eine körperliche Schonung für 5 Tage.
Herzschrittmacher dienen zum Schutz vor zu langsamen Herzschlag. Wir implantieren alle Systeme inklusive sondenloser Schrittmacher. Defibrillatoren schützen vor einem zu schnellem Herzschlag und vor dem plötzlichen Herztod bei ausgewählten Risikopatienten. Wir implantieren alle System inklusive der subkutanen Defibrillatoren. Sowohl mit Herzschrittmachern als auch mit Defibrillatoren kann bei Patienten mit asynchronem Herzschlag aufgrund einer blockierten Herzerregung eine Resynchronisation erfolgen.
Vor dem Eingriff und nach Abschluss der notwendigen vorbereitenden Untersuchungen (EKG, Laboruntersuchungen, Röntgen-Aufnahmen etc.) und erklärter Einwilligung, müssen Sie ab Mitternacht nüchtern bleiben. Das Einnehmen Ihrer Dauermedikation kann am Morgen wie gewohnt mit einem halben Glas Wasser erfolgen. Das Absetzen der blutverdünnenden Medikamente ist in der Regel nicht notwendig.
In der Regel wird nach dem Eingriff für 4 Stunden eine lokale Kompression zur Verhinderung eines Blutergusses mittels Kompressionskissen aufrechterhalten. Der Oberkörper sollte hoch gelagert sein und der betroffene Arm nicht bewegt werden. Erst nach 4 Tagen sollte er über das Schulterniveau angehoben werden. 14 Tage sollten keine schweren Gegenstände mit der implantierten Körperseite getragen werden. Duschen ist nach 8 Tagen wieder problemlos möglich, zuvor muss die OP-Stelle mit einem wasserdichten Pflaster abgeklebt werden.
Die Fäden bzw. Pflasterstreifen im Wundbereich sollten spätestens nach 10 Tagen von Ihrem Hausarzt entfernt werden, der auch die Wundheilung in regelmäßigen Abständen überwachen sollte.
Das Herzschrittmachersystem wird unmittelbar nach der Operation, vor Entlassung und dann wieder nach 4-6 Wochen über einen von außen aufgelegten Programmierkopf abgefragt und seine Funktionstüchtigkeit geprüft. Diese Kontrolluntersuchung findet dann halbjährlich beim niedergelassenen Kardiologen statt.
Strukturelle Kardiale Intervention
Im linken Vorhofohr können bei Vorhofflimmern Blutgerinnsel entstehen, die einen Schlaganfall auslösen können. Um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren, ist die Einnahme von Marcumar oder neueren blutverdünnenden Medikamenten (NOAK) notwendig. Besteht eine chronische Blutungsgefährdung, oder ist es bereits zu Blutungskomplikationen gekommen, kann durch ein Schirmchen das Vorhofohr verschlossen werden. Eine Gerinnselbildung ist dann nicht mehr möglich und die blutverdünnende Therapie kann beendet werden.
Nach Punktion der Leistenvene wird hier die Herzscheidewand vom rechten zum linken Herzen passiert und dann das Schirmchen in das linke Vorhofohr eingebracht. Der korrekte Sitz wird geprüft und der Katheter anschließend wieder entfernt.
Ursache eines Schlaganfalls kann unter anderem ein persistierenden Foramen ovale (PFO) oder ein Defekt in der Scheidewand sein. Hier besteht eine Verbindung zwischen rechtem und linkem Vorhof. Gerade in Verbindung mit einem Vorhofseptumaneurysma kann dort eine Embolie vom rechten zum linken Vorhof einen Schlaganfall verursachen. Nach Punktion der Leistenvene wird ein Katheter vom rechten in den linken Vorhof und darüber das Verschlussystem in den linken Vorhof vorgebracht. Der Defekt in der Wand wird dann von zwei Scheiben abgedeckt, die aneinander gelegt werden. Die eine liegt im linken Vorhof und die andere im rechten Vorhof. Der Katheter wird nach Überprüfung der korrekten Lage wieder entfernt.